Pressemitteilungen


Sie haben Fragen zur Arbeit der Zoos?

Sie suchen Gesprächspartner zu Artenschutz und Tierhaltung?

 

Bedingt pflegebereit

Zooverbände fordern Reform der Tierpflegerausbildung

Berlin, 4. Oktober 2021. Der Verband der Zoologischen Gärten und der Berufsverband der Zootierpfleger fordern, dass in der neuen Legislatur zum Wohle der Tiere in unseren Zoos die Ausbildung der Tierpfleger überdacht wird. "In unseren wissenschaftlich geleiteten Zoos herrschen hohe Standards, die wir natürlich weiter verbessern wollen", sagt Volker Homes, Geschäftsführer des Verbandes der Zoologischen Gärten. "Dazu gehört auch die Reform der schulischen Ausbildung des Tierpflege-Nachwuchses. Das sind wir unseren Tieren nicht nur am heutigen Welttierschutztag schuldig."

 

Es wird dringend Zeit, die Ausbildungsverordnung für Tierpfleger an die gestiegenen Anforderungen in diesem Beruf anzupassen. "2003 hatte man die Ausbildung leider generalisiert. Eine Spezialisierung auf Zoos erfolgt seit dem erst im dritten Lehrjahr. Vorher durchlaufen alle Auszubildenden die gleichen Kurse – ganz egal, ob sie später Hamster, Katzen und Wellensittiche in einer Pension betreuen oder mit hunderten verschiedenen, teilweise gefährlichen Wildtieren aus allen Teilen unserer Erde arbeiten", sagt Homes. "Wir haben in den vergangenen Jahren immer wieder feststellen müssen, dass diese Generalisierung die Qualität der Ausbildung verwässert hat und insofern ein Fehler war, den wir selbst mit großem Engagement im praktischen Ausbildungsteil kaum korrigieren können."

 

"Zootierpfleger ist noch immer ein Traumjob, der mehr einer Leidenschaft nachkommt und oft nicht mit enormen Summen vergütet wird", sagt Bianca Ebeler vom Berufsverband der Zootierpfleger anlässlich des International Zookeeper Day, der ebenfalls am 4. Oktober begangen wird. "Wir setzen uns vehement für eine entsprechend qualitativ hochwertige Ausbildung ein. Die letzten Ausbildungsjahre zeigen leider eine nicht zu ignoriernde Tendenz hin zur Verschlechterung, weshalb wir fürchten, dass durch eine fehlgeleitete Ausbildung die Qualität unseres Berufszweiges Schaden nimmt." Die mehr als 10.000 Teilnehmer an Weiterbildungen, die der BdZ in den vergangenen Jahren betreut hat, zeigen deutlich auf, wie stark Interesse und Bedarf an hohen Qualitätsstandards in der Zootierhaltung sind.

 

Kontakt

Sebastian Scholze, Leiter Kommunikation (sebastian.scholze@spam.vdz-zoos.org; 0175/2731955)

Bianca Ebeler, Pressesprecherin Berufsverband der Zootierpfleger (ebeler@spam.zootierpflege.de)

 

Über den VdZ

Der Verband der Zoologischen Gärten (VdZ) e.V. mit Sitz in Berlin ist die führende Vereinigung wissenschaftlich geleiteter Zoologischer Gärten mit Wirkungsschwerpunkt im deutschsprachigen Raum. Der 1887 gegründete VdZ ist der weltweit älteste Zoo-Verband und gab den Anstoß zur Gründung des Weltzooverbandes (WAZA). Aktuell gehören zum VdZ 71 Mitgliedszoos in Deutschland, Schweiz, Österreich und Spanien.

 

Über den BdZ

Der Berufsverband der Zootierpfleger (BdZ e.V.) wurde 1993 gegründet. Der Verein versteht sich als Vertretung der deutschsprachigen Zootierpfleger und hat aktuell rund 1700 Mitglieder in Deutschland, Österreich, Schweiz, Dänemark,  Luxemburg und Australien. Seit 2003 beteiligen sich Mitglieder des BdZ federführend an der Durchführung einer internationale Tagung für Zootierpfleger (ICZ – International Congress of Zookeepers) mit dem Ziel der besseren Kommunikation und vor allem der Unterstützung und Entwicklung von weiteren regionalen Tierpflegerverbänden. Der BdZ ist seit 2010 Mitglied des Weltzooverbandes (WAZA) und seit 2015 assoziiertes Mitglied des Verbandes der Zoologischen Gärten (VdZ).


Foto: iStock