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Mehr als 1.000 Studien in Zoos

Verband stellt erstmals Überblick zu Forschungsleistungen vor

Berlin, 29. Mai 2020. Es sind mehr als 1.000 Beiträge zum besseren Verständnis von Wildtieren: Der Verband der Zoologischen Gärten hat erstmals eine Erhebung über die Forschungsleistungen seiner Mitglieder vorgelegt. In der Broschüre „Forschungsort Zoo“ finden sich neben Informationen über die Beiträge auch zahlreiche Beispiele zur praktischen Anwendbarkeit. „Durch die Studien an unseren Zootieren kann Forschung gelingen, die ansonsten unmöglich wäre“, sagt Dr. Julia Kögler, stellvertretende Geschäftsführerin des Verbandes. „Letztlich haben alle Beteiligten in unseren gemeinsamen Artenschutzbemühungen bessere Chancen, die bedrohte Biodiversität zu erhalten, weil die Zoos  seit vielen Jahren relevante wissenschaftliche Daten sammeln.“ Und diese Erkenntnisse können dazu beitragen, Schutzmaßnahmen für Tierarten in menschlicher Obhut und in der Wildnis gezielter zu planen und umzusetzen.

 

Im Zeitraum von 2008 bis 2018 waren die Mitglieder des Verbandes der Zoologischen Gärten (VdZ) an insgesamt 1.058 wissenschaftlichen Publikationen beteiligt. Diese erfolgten in 284 unterschiedlichen Wissenschaftsjournalen und wurden anschließend 8.991 Mal zitiert. Dabei erstreckten sich die Forschungsprojekte über alle Tiergruppen und eine Vielzahl von Fachgebieten. So konnte unter anderem ein wichtiger Beitrag zur stressfreien Entnahme von Blutproben bei Wildtieren geleistet werden. Ein umfangreiches Forschungsprojekt untersuchte, welche blutsaugenden Wanzenarten sich dafür eignen. Des Weiteren konnte vor dem Hintergrund der Bedrohung wildlebender Königspinguine durch die steigende Erderwärmung mittels einer groß angelegten Studie in 12 europäischen und amerikanischen Zoos nachgewiesen werden, dass die Anzahl gelegter Eier pro Tier steigt, je mehr der Vögel pro Quadratmeter zusammenleben.

 

„Die wertvollen Tierbestände und Datenbanken der Zoos sind von großer Bedeutung für den wissenschaftlichen Kenntnisstand“, sagt Kögler. „Man muss sich nur vor Augen führen, dass von den schätzungsweise 10 bis 15 Millionen Pflanzen- und Tierarten auf diesem Planeten nicht einmal die rund 100.000 Spezies umfassend erforscht sind, die von der Weltnaturschutzunion IUCN hinsichtlich ihres Bedrohungsstatus‘ überwacht werden. Unsere Mitglieder sind unverzichtbar, wenn es darum geht, bestehende Wissenslücken über Tierarten zu schließen.“

 

Die vorgelegte VdZ-Broschüre fußt auf der folgenden wissenschaftlichen Publikation:

 

https://jzar.org/jzar/article/view/471

 

Kontakt

Sebastian Scholze, Leiter Kommunikation (sebastian.scholze@spam.vdz-zoos.org; 0175-2731955)

 

Über den VdZ

Der Verband der Zoologischen Gärten (VdZ) e.V. mit Sitz in Berlin ist die führende Vereinigung wissenschaftlich geleiteter Zoologischer Gärten mit Wirkungsschwerpunkt im deutschsprachigen Raum. Der 1887 gegründete VdZ ist der weltweit älteste Zoo-Verband und gab den Anstoß zur Gründung des Weltzooverbandes (WAZA). Aktuell gehören zum VdZ 71 Mitgliedszoos in Deutschland, Schweiz, Österreich und Spanien. Zu den Schwerpunkten des VdZ gehören die Vertretung der Mitgliederinteressen, die Kommunikation und Kooperation mit Behörden, Politikern, Wissenschaftlern, Verbänden und den Medien. Weiterhin unterstützt der Verband Natur- und Artenschutzprojekte, sowie Bildung und Forschung in Zoos.


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