Nachwuchs

Stuttgart: Nachwuchs bei den Faultieren

Stuttgart, 27. Januar 2021. Es lässt es ganz langsam angehen und wird doch schnell immer selbstständiger: Das Ende Dezember in der Stuttgarter Wilhelma geborene Zweifingerfaultier wird wohl demnächst erstmals seinen Logenplatz auf dem Bauch seiner Mutter Edeka verlassen und Kletterversuche unternehmen. Auch feste Nahrung wird immer interessanter, selbst wenn Milch zunächst seine Hauptnahrung bleiben wird. In der Natur sind die Zweifingerfaultiere im Norden Südamerikas und in Mittelamerika beheimatet, wo sie die Baumkronen der Regenwälder selten verlassen. Pro Tag bewegen sie sich nur wenige hundert Meter, indem sie sich betont langsam von Ast zu Ast hangeln. Meist hängen sie kopfüber herab und schlafen bis zu 15 Stunden täglich. Raubtiere oder Greifvögel können sie so im dichten Laub schwer entdecken. Auch die Verdauung der Faultiere arbeitet im Zeitlupentempo: Nur einmal die Woche klettern sie vom Baum, um sich zu erleichtern. Denn sie ernähren sich vor allem von Laub und Knospen. Um aus der energiearmen Kost genug Nährstoffe zu ziehen, verwertet der Körper das Futter durch eine hohe Fermentation langsam und gründlich. Übrigens: Während Edeka sich fürsorglich zeigt, kümmert sich Vater Flash naturgemäß wenig um den Sprössling. Da Zweifinger-Faultiere Einzelgänger sind und vorwiegend zur Paarung zusammenfinden, beteiligt er sich nicht an der Aufzucht. Das Geschlecht des Jungtiers ist mit bloßem Auge nicht festzustellen. Erst wenn die Gen-Analyse einer Haarprobe Klarheit schafft, erhält es einen Namen.

Foto: Wilhelma Stuttgart