Natur- und Artenschutz

Tag der offenen Zooschule in Salzburg: Hilfe für Brillenpinguine im südlichen Afrika

"Wer sich immer schon gefragt hat, wie unsere Zooschule von Innen aussieht, ist am kommenden Samstag herzlich eingeladen, sich dort in Ruhe umzusehen. Darüber hinaus gibt es im Rahmen des Tags der offenen Zooschule ein kleines Familienprogramm zugunsten eines Schutzprojekts für Brillenpinguine“, erklärt Geschäftsführerin Sabine Grebner. So können kleine und große Tierfreunde am 10. Dezember 2022 von 10 bis 15 Uhr mehr über die kleinen, im südlichen Afrika beheimateten flugunfähigen Vögel, deren aktuelle Situation und die Arbeit der Organisation Southern African Foundation for the Conservation of Coastal Birds (SANCCOB), erfahren. Daneben gilt es, sein Wissen über die sympathischen Frackträger bei einem Quiz zu testen und sich im Basteln zu üben. Zudem wird es um 13 Uhr eine kommentierte Fütterung der Salzburger Brillenpinguine geben. Und mit einer Portion Glück haben Besucher die Möglichkeit eine einjährige Patenschaft für die Pinguindame Dorie
zu gewinnen.


„Die Veranstaltung hat einen ernsten Hintergrund“, verrät Sabine Grebner. „Kürzlich hat uns ein Hilferuf der Organisation SANCCOB erreicht. In ihrer Auffangstation wurden leider drei Pinguine positiv auf das Vogelgrippevirus getestet, weshalb die Station unter Quarantäne gestellt und für Besucher geschlossen wurde.“ Um sich weiterhin um hilfsbedürftige Brillenpinguine kümmern zu können und die Verluste durch das Ausbleiben von Besuchern auszugleichen, werden dringend Spenden benötigt, weshalb alle Erlöse der Veranstaltung direkt an SANCCOB überwiesen werden. Um den Stellenwert der Schutzbemühungen von Brillenpinguinen vor Ort einordnen zu können, ist ein Blick auf die Bestandszahlen und die Probleme mit denen wildlebende Tiere konfrontiert sind, sinnvoll. Laut SANCCOB ist die Population der Brillenpinguine im südlichen Afrika während der vergangenen zwei Jahrzehnte um 69 Prozent zurückgegangen. Insgesamt konnten bei der letzten Zählung nur noch 15.800 Brutpaare erfasst werden. Davon leben 10.300 Paare in Südafrika und 5.500 in Namibia. Die größten Probleme für wildlebende Pinguine stellen Wetterextreme, Krankheiten, Ölverschmutzung und ihre schwindende Nahrungsgrundlage dar.

 

Damit die Population der bei der Weltnaturschutzunion IUCN als „stark gefährdet“ gelisteten Brillenpinguine nicht noch weiter in Bedrängnis gerät, kümmert sich die Organisation SANCCOB beispielsweise um verlassene Pinguinküken, die ohne menschliche Hilfe verhungert wären. Allein in diesem Jahr hat die Organisation bereits 400 Küken aufgenommen. Diese werden in der Auffangstation in Kapstadt großgezogen und anschließend wieder ausgewildert.

Gruppe von Brillenpinguinen im Schneee
Brillenpinguine im Salzburger Zoo Bild: Kerstin Joensson